Die Bibelgesellschaft in Israel

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Wie der Name sagt, bemüht sich die Bibelgesellschaft in Israel, Menschen die ganze heilige Schrift mit Altem und Neuem Testament nahezubringen. In den Bible-Shops ist sie in vielen Sprachen vorrätig, denn die Bewohner und Gäste Israels kommen aus vielen verschiedenen Ländern. Das Schwergewicht liegt natürlich auf den hebräischen und arabischen Ausgaben, wobei eine enge Kooperation mit der arabischen Bibelgesellschaft besteht. Durch diesen Dienst ist schon mancher von der Botschaft der Bibel berührt worden.

Victor Kalisher Direktor Victor Kalisher

Bei unserem Jahrestreffen am 25. Mai 2008 berichtete der neue Direktor Victor Kalisher von der Arbeit der Bibelgesellschaft. Hier sind etliche Punkte aus dem Bericht zusammengestellt.

Die Bibelläden

Die Bibelgesellschaft unterhält Bibelläden in Jerusalem, Tel Aviv und Nazareth. Weil sie als Buchläden registriert sind, ist damit auch das Drucken und Verteilen des Wortes Gottes möglich.

Bibelladen in Tel Aviv Dies ist der Bibelladen in Tel Aviv

Gleichzeitig bieten sie die Möglichkeit des Kontakts. Ein Beispiel: Vor einer Woche stürmte ein älterer religiöser Mann mit Kippa in den Laden in Jerusalem und platzte dem Direktor gegenüber mit der Frage heraus: „Was sind die Prinzipien des christlichen Glaubens?” Was für eine Chance! Hier brauchte nicht mühsam erst ein Kontakt hergestellt zu werden. Victor konnte sofort vom Alten Testament her zentrale Punkte darlegen.

In den Bibelläden werden Bibeln in vielen Sprachen angeboten, denn Einwanderer und Touristen kommen aus vielen verschiedenen Ländern.

Flüchtlinge aus dem Sudan

Zurzeit sind die Flüchtlinge aus dem Sudan ein Problem. Von dort sind sie nach Ägypten geflüchtet. Aber auch dort wurden sie misshandelt, so dass sie weitergewandert sind. Auch in Israel ist man über ihre Ankunft nicht gerade erfreut, aber man erinnert sich, dass auch das Volk Israel einmal in einer ähnlichen Situation war. Unter diesen einigen 1000 Sudanesen gibt es viele Christen. Die Bibelgesellschaft kann ihnen jedenfalls eine Bibel geben. Manchmal aber fährt sie auch Nahrungsmitteln zu ihnen. Sie gibt auch Hilfestellungen zur Gemeindebildung. Die Sudanesen sind treu, aber sie brauchen viel Hilfe.

Philippinos

Es leben auch etwa 100.000 Philippinos im Land. Sehr viele von ihnen sind in der Pflege älterer Menschen beschäftigt. Ihnen schlägt man vor, ihre Pflegebefohlenen zu fragen, ob sie auch für sie beten dürfen. Viele stimmen dem zu. Manche wollen auch gerne etwas aus der Bibel hören. So bekommen die Philippinos die passenden Bibelausgaben.

Widerstand - Bücherverbrennung

Victor zeigte dann die Ausgabe der Zeitung Ma'ariv vom 20. Mai. In großer Aufmachung wurde da das öffentliche Verbrennen von christlich-religiösen Büchern, unter anderem von Neuen Testamenten, gezeigt. Das geschah in Or Jehuda, einem Vorort von Tel Aviv, im Beisein des stellvertretenden Bürgermeisters. Victor nannte auch andere Beispiele eines rigorosen Widerstands.

Das ist nicht überall so, denn Israel ist eine funktionierende Demokratie. Aber die messianischen Juden stehen im Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit, auch wegen solcher Zwischenfäälle. Die Bewegung wächst, und mit ihr die Opposition.

New Age-Festivals

Während der großen j¨dischen Feste finden im Lande New Age-Festivals statt, die von vielen Tausend Jugendlichen besucht werden. Ein großes Angebot unterschiedlichster Organisationen erwartet sie, um sie in ihrem Sinne zu beeinflussen und sie für sich zu gewinnen mit dem Versprechen, dass sie dadurch erleuchtet würden.

Je zwei und zwei gehen Jugendliche aus messianischen Gemeinden zusammen mit Leuten von der Bibelgesellschaft durch die Reihen der Zelte. Sie versuchen, ins Gespräch zu kommen und auf Jesus als das entscheidende Licht des Lebens hinzuweisen, Dabei werden Tausende Neue Testamente oder Evangelien ausgeteilt.

Die Bibelausstellung

In den Räumen der Bibelgesellschaft an der Jaffastr. 17 befindet sich eine interessante Ausstellung zur Geschichte der Entstehung und Verbreitung der Bibel. Sie ist auch für Kinder wichtig, denn sie macht etwas sichtbar von den Zusammenhängen, in denen das Neue Testament steht.

Ein Gerät, um die Bibel zu hören

Victor Kalisher stellte auch den Prototyp eines neu entwickelten Gerätes vor. Man kann es in der Hand halten und einer klaren Stimme zuhören, die aus der Bibel vorliest. Dabei hat man an ältere Menschen gedacht, denen das Lesen eventuell schwerfällt oder denen die Nachrichtensendungen im Fernsehen und Radio mit all den belastenden Meldungen eine - wie Kalisher sich ausdrückte - „Pille der Verzweiflung” sind. Mit dem mit Solarzellen betriebenen Gerät können sie stattdessen das heilende Wort Gottes hören.

Projekt Referenzbibel

Ein wichtiges Werkzeug verspricht die Referenzbibel auf Hebräisch zu werden, mit deren Erarbeitung man beginnen möchte, obwohl die Finanzierung noch nicht geklärt ist. Darin wird man zum Beispiel zu 1.Mose 1 Hinweise auf andere Stellen des Alten Testaments über Gott als den Schöpfer finden, aber auch den Hinweis auf Johannes 1 V.1 lesen: „Im Anfang war das Wort.” So wird die Verklammerung zwischen dem Alten und dem Neuen Testament herausgearbeitet.

Bibeln für Kinder

An Literatur für die Kinder in den messianisch-jüdischen Gemeinden besteht ein großer Bedarf. Die Bibelgesellschaft möchte gern ein kleines Buch in Kofferform als erste eigene Bibel für Kinder herausbringen. Für die etwas größeren soll es dann die „101 Geschichten aus der Bibel” sein, beide Bücher mit schönen Bildern.

Ein Dank

Victor Kalisher schloss seinen Bericht mit dem Dank an den Nordelbischen Verein, dass er die Arbeit der Bibelgesellschaft, die ganz auf Spenden angewiesen ist, durch lange Jahre mitgetragen hat.